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The Prelude (1805), Book I, 1- 54:
The Glad Preamble

Oh there is blessing in this gentle breeze,
That blows from the green fields and from the clouds
And from the sky; it beats against my cheek,
And seems half conscious of the joy it gives.
O welcome messenger! O welcome friend!
A captive greets thee, coming from a house
Of bondage, from yon city’s walls set free,
A prison where he hath been long immured.
Now I am free, enfranchised and at large,
May fix my habitation where I will.
What dwelling shall receive me, in what vale
Shall be my harbour, underneath what grove
Shall I take up my home, and what sweet stream
Shall with its murmurs lull me to my rest?
The earth is all before me–with a heart
Joyous, nor scared at its own liberty,
I look about, and should the guide I chuse
Be nothing better than a wandering cloud
I cannot miss my way. I breathe again–
Trances of thought and mountings of the mind
Come fast upon me. It is shaken off,
As by miraculous gift ’tis shaken off,
That burthen of my own unnatural self,
The heavy weight of many a weary day
Not mine, and such as were not made for me
Long months of peace–if such bold word accord
With any promises of human life–
Long months of ease and undisturbed delight
Are mine in prospect. Whither shall I turn,
By road or pathway, or through open field,
Or shall a twig or any floating thing
Upon the river point me out my course?









      Enough that I am free, for months to come
May dedicate myself to chosen tasks,
May quit the tiresome sea and dwell on shore–
If not a settler on the soil, at least
To drink wild water, and to pluck green herbs,
And gather fruits fresh from their native bough.
Nay more, if I may trust myself, this hour
Hath brought a gift that consecrates my joy;
For I, methought, while the sweet breath of heaven
Was blowing on my body, felt within
A corresponding mild creative breeze,
A vital breeze which travelled gently on
O’er things which it had made, and is become
A tempest, a redundant energy,
Vexing its own creation. ‘Tis a power
That does not come unrecognised, a storm
Which, breaking up a long-continued frost,
Brings with it vernal promises, the hope
Of active days, of dignity and thought,
Of prowess in an honorable field,
Pure passions, virtue, knowledge, and delight,
The holy life of music and of verse.

Das Präludium (1805), Buch I, 1- 54:
Der freudige Auftakt

Oh, da ist Segen in der sanften Brise,
die weht von grünen Feldern, dem Gewölk
am Himmel, die an meine Wangen klopft,
der Freude halb bewusst sich scheint, die sie
mir gibt, oh du willkommne Botin, du
willkommner Freund! Als ein Gefangener
begrüß ich dich, der fortgezogen aus
dem Sklavenhaus, der freigekommen ist
aus jener Stadt mit ihren Mauern, ein
Gefängnis, wo er lange eingemauert.
Jetzt frei ich bin, entlassen und kann auf
mich halten, wo ich will. Was wird denn sein
die Wohnstatt, die mich aufnimmt, welches Tal
wird sein mein Hafen, unter welchem Hain
werd ich mich niederlassen, welcher Fluss
mit sanftem Murmeln wird mich lullen ein
zur Ruh. Die Erde steht weit offen mir -
mit frohem Herzen, nicht geängstigt von
der eignen Freiheit, um ich schaue mich;
auch wenn der Führer, den ich wählte, gar
nicht besser wär als eine Wanderwolke,
den Weg ich werde nicht verfehlen. Auf
ich atme wieder! Geist’ge Höhenflüge
und wie in Trance Gedanken suchen heim
mich reichlich. Abgeschüttelt ist damit,
von wundersamer Gabe abgeschüttelt,
die Last des wider die Natur mir auf-
gezwungnen Selbst, das schwere und
ermüdende Gewicht von manchem Tag,
der mir nicht selbst gehört hat und auch nicht
für mich gemacht war. Lange Monate
des Friedens – wenn ein solches kühnes Wort
denn passt zu irgendwelch Verheißung für
ein Menschenleben – lange Monate
der Ungezwungenheit und Freude un-
gestört sind mir, wenn ich voraus jetzt schau.
Wohin soll ich mich wenden auf der Straße,
auf Pfaden, offnem Felde oder soll
ein kleiner Zweig, gar irgendetwas, das
auf einem Flusse treibt, den Weg mir weisen?

      Genug, dass frei ich bin, die Monate,
die kommen, ich mich Pflichten widmen kann,
die ich mir selbst hab auferlegt, und kann,
die Mühn des Meeres lassend hinter mir,
an Land verbringen; wenn auch Sesshafter
ich nicht mit eigner Scholle, wenigstens
kann trinken ich vom wilden Wasser und
kann Grünzeug pflücken, sammeln Früchte frisch
vom Zweig. Nein mehr, wenn ich mir trauen darf,
es hat die Stunde ein Geschenk gebracht,
das segnet meine Freude: Während noch
der süße Hauch des Himmels über mich,
an meinen Körper wehte, ich, so deucht
es mir, erfühlte in mir eine gleich
geartet milde schöpferische Brise,
mit Lebenskraft erfüllt und sanft sich fort-
bewegend über Dinge, die sie selbst
erschaffen, die zum Sturme wurde und
zur Energie, die überschwappte, und
dabei die eigne Kreation hat auf-
gewühlt. Es ist dies eine Kraft, die kommt
nicht unerkannt, ein Sturm, der frühlingshaft
Verheißung mit sich bringt, den Frost dabei
aufbrechend, der schon lange währt; er bringt
uns Hoffnung auf die produktiven Tage,
auf würdevolle und gedankenvolle,
auf Könnerschaft in ehrenwertem Feld,
auf lautere Passion, auf Wirksamkeit,
auf Kenntnisse und ebenso auf Freude,
das heil‘ge Leben der Musik und Dichtung.

c. 18-19 November 1799,
1804 inserted in Prelude 1805,
p. in Prelude 1850, Book I, 1-45